In diesem Post erfährst du alles über den neuen NiPoGi GK3 Plus Mini-PC: die technischen Details, die Leistung in verschiedenen Anwendungen, die Erweiterbarkeit und seine Eignung für Office-Anwendungen, Gaming und Content Creation.

Der NiPoGi GK3 Plus ist durch seinen niedrigen Preis im Bereich von 200 - 300 Euro für viele, die einen günstigen Computer suchen, eine sehr attraktive Wahl.

In diesem Test wollen wir herausfinden, ob der NiPoGi GK3 Plus trotz seines günstigen Preises auch in Sachen Leistung, Verarbeitungsqualität und Benutzerfreundlichkeit überzeugen kann.

Wir werden seine Spezifikationen genau unter die Lupe nehmen und die Leistung bei verschiedenen Anwendungen testen.

Verpackungsinhalt

Im Lieferumfang findet man neben dem Mini-PC und seinem Netzteil noch ein HDMI-Kabel, sowie eine VESA-Monitorhalterung, inklusive Schrauben.

Die Verpackung ist eher schlicht und rudimentär gehalten.
Der NiPoGi Mini PC kommt mit standardmäßigem Zubehör daher: Monitorhalterung, HDMI-Kabel, Netzteil und Anleitung. Mehr braucht es aber auch nicht.

Technische Daten

Der Mini-PC NiPoGi GK3 Plus, der uns von NiPoGi zur Verfügung gestellt wurde, hatte folgende verbaute Hardware:

  • Prozessor: Intel® Prozessor N97
  • Arbeitsspeicher: 16GB 3200MHz (1 x WODPOSIT WPBH32D408SWM-16G)
  • NVMe-SSD: Netac G538E 512GB
  • Netzteil: 12V 2.5A von Kuanten (KT241120250EU)
  • Netzwerk: Realtek RTL8111/8168 Gigabit LAN
  • WIFI: Realtek RTL8852BE WiFi 6 802.11ax
  • USB: 4 x USB-A und 1 x USB-C (Intern)
  • Monitoranschlüsse: 2 x HDMI und 1 x VGA
  • Audio Anschlüsse: Klinke 3,5 mm
  • Erweiterung: SATA-Erweiterungsslot für eine 2,5-Zoll-Festplatte

Ersteindruck

Der erste Eindruck ist positiv, vor allem wenn man bedenkt, dass dieser kleine PC nur knapp 200 bis 300 Euro kostet.

Das Gehäuse ist aus lackiertem Kunststoff gefertigt. An der Seite des Gehäuses schimmert es ein bisschen kupfern, dies ist jedoch lediglich Kunststoff und kein echter Kupferkühlkörper.

Alle notwendigen Anschlüsse sind vorhanden, sogar ein kleiner Kensington-Lock-Slot. Dieser ist allerdings nur im Kunststoffgehäuse verankert, allzu große Sicherheit darf man daher nicht erwarten.

Der erste Eindruck des Nipogi entspricht auf jeden Fall dem Preissegment.
Ein Großteil der Anschlüsse ist auf der Rückseite des Mini-PCs zu finden.
An der Seite des Geräts befinden sich zwei USB 3.0 Ports und ein USB 2.0 Port.

Gehäuse und Verarbeitung

Wie oben schon erwähnt, überzeugt der NiPoGi Mini-PC durchaus durch seine gute Verarbeitung. Das Gehäuse ist stabil, obwohl es aus Kunststoff ist. Durch den Kunststoff ist der Mini-PC auch sehr leicht.

Die kupferfarbenen Fake-Kühlgitter sind relativ anfällig für Fingerabdrücke.

Auf der Unterseite des Gehäuses befinden sich Gummipads; unter diesen sind Schrauben vorhanden, an die man jedoch nur heran muss, wenn man den Mini-PC komplett zerlegen will.

Um an den RAM und die SSD zu kommen, genügt es, an der Seite eine kleine Schraube zu lösen. Dazu aber unten mehr.

Die Unterseite des Mini-PCs. Hier findet man eine große Öffnung für den CPU-Lüfter.
Um den NiPoGi Mini-PC komplett zu zerlegen, findet man an der Unterseite unter den Pads Schrauben.
Mit diesen Schrauben kommt man dann auch an den Kühler und sieht die Unterseite des Boards.
Das Mainboard von unten. Hier sieht man den großzügig ausgeführten Kühlkörper inklusive Lüfter.

SSD und RAM umbauen

Möchte man die SSD oder den RAM umbauen, lässt sich das relativ leicht bewerkstelligen. Dazu einfach die Schraube an der Seite lösen.

Danach lässt sich der Deckel durch Betätigen der Entriegelung nach oben aufklappen.

Bevor man die Entriegelung betätigen kann, muss die Schraube daneben gelöst werden.
Der RAM und die SSD sind gut zugänglich. Zusätzlich lässt sich eine SATA-SSD einbauen.
Neben dem Anschlusskabel für eine herkömmliche SSD sieht man noch einen kleinen USB-C-Anschluss.

Vorinstallierte Software

Der NiPoGi Mini-PC wird mit Windows 11 Home 64-Bit geliefert, vorinstalliert als saubere und frische Installation ohne Drittanbieter-Software.

Treiber-Updates werden über Windows Update bereitgestellt.

Einzig der Treiber für den Realtek 8852BE WiFi 6 WLAN-Adapter ist nicht über Windows Update erhältlich. NiPoGi stellt keinen Download dafür bereit, jedoch ist dieser leicht im Internet zu finden.

Kühlungssystem

Das Kühlungssystem des NiPoGi Mini-PC arbeitet nahezu immer lautlos. Dies ist möglich, da der Intel N97 Prozessor eine sehr geringe Leistungsaufnahme hat.

In Kombination dazu hat NiPoGi den Mini-PC mit einem großflächigen Kühlkörper und einem sehr großen Lüfter ausgestattet.

Die Kombination aus allen drei Faktoren macht den Mini-PC so gut wie nicht hörbar, während die Temperaturen auch bei maximaler Auslastung konstant unter 60 °C bleiben.

Das Mainboard mit groß dimensioniertem Kühlsystem sowie der ebenso groß dimensionierte Luftauslass.

Die NVMe-SSD findet im Kühlsystem keine Beachtung. Die Installation eines NVMe-Kühlkörpers ist nur möglich, wenn keine SATA-Festplatte vorhanden ist und der SATA-Festplattenschacht ausgebaut wird.

Wartung

Um an die SSD und den Arbeitsspeicher zu gelangen, öffnet man einfach, wie oben schon erklärt, die obere Abdeckung.

Danach kann man, falls notwendig, Arbeitsspeicher und SSD tauschen.

Nach dem Entfernen der Plastikabdeckung hat man freie Sicht auf das Mainboard von oben.

Um Staub oder Fremdkörper aus dem Lüfter zu entfernen, müssen die unteren Schrauben entfernt werden. Danach lässt sich das Board vorsichtig seitlich anheben, und man kann den Staub mit einem ESD-Pinsel vorsichtig wegpinseln.

Office-Performance

Sämtliche Office-Anwendungen oder Web-Apps im Browser können mit dem Mini-PC problemlos und ohne Einschränkungen verwendet werden.

Sind im Hintergrund rechenintensive Prozesse am Laufen, muss man mit Einschränkungen rechnen. Ein Beispiel hierfür war das Installieren von Windows-Updates, wobei die CPU oft an ihre Grenzen stößt.

Der Arbeitsspeicher ist mit 16 GB ausreichend dimensioniert und stellt keine Einschränkung dar.

Auch die relativ unbekannte SSD hat im Test überzeugt.

Video-Streaming, YouTube, Netflix und Co.

Das gleichzeitige Abspielen mehrerer Video-Streams, beispielsweise von Netflix, YouTube und ähnlichen Plattformen, ist problemlos möglich.

Dies ist vor allem der iGPU von Intel zu verdanken, die alle gängigen Formate unterstützt.

Geekbench

Geekbench - CPU Benchmark des NiPoGi GK3 Plus Mini PC

SSD-Benchmark

CrystalDiskMark - SSD Benchmark des NiPoGi GK3 Plus Mini PC

Content Creation-Performance

Programme wie Photoshop, Lightroom, Blender oder Videoschnittprogramme können problemlos benutzt werden.

Beim Exportieren von Fotos, Rendern von Bildern oder Transkodieren von Videos muss man, falls nicht die Hardware-Unterstützung der Intel iGPU verwendet wird, mit höheren Wartezeiten und leichten Rucklern rechnen.

Gaming-Performance

Die Gaming Performance ist im Allgemeinen sehr gering, da dies nicht den gewünschten Einsatzzweck des Intel N97 Prozessors entspricht. Die Grafikkarte ist stark beschnitten, und die Single-Core-Leistung oft zu gering.

Der NiPoGi Mini-PC eignet sich daher eher für weniger komplexe 2D- und 3D-Spiele.

Ein guter Einsatzweck des NiPoGi Mini-PCs ist das Streamen bzw. Cloud-Gaming, da sogar Streams in 4K problemlos unterstützt werden.

Der Einsatz als Endgerät für Steam In-Home Streaming oder Cloud-Gaming-Services wie GeForce Now ist daher zu empfehlen, falls grafisch anspruchsvollere Spiele gespielt werden wollen.

Zum Vergleich der Grafikleistung hier noch die Werte des Benchmarks GFXBench.

Test DirectX Vulkan
4K Aztec Ruins High Tier Offscreen 6.3 6.4
Aztec Ruins High Tier Offscreen 14.9 14.7
Aztec Ruins Normal Tier Offscreen 41.1 41.3

Netzwerkfähigkeiten

Der Mini-PC ist standardmäßig mit einem Realtek Gigabit LAN-Adapter sowie einem Realtek RTL8852BE Wi-Fi 6 802.11ax-Adapter ausgestattet.

Die Leistungsfähigkeit des Wi-Fi-Adapters wurde mit einem Wi-Fi 6 Access Point getestet. In einem Abstand von 5 Metern erreichte der Mini-PC im Speedtest eine Datenübertragungsrate von 650 bis 900 MBit/s.

Bei der Nutzung einer Netzwerkfreigabe konnte eine stabile Übertragungsrate von bis zu 80 MB/s erzielt werden.

Der Realtek Gigabit LAN-Adapter erreicht dauerhaft die maximale Geschwindigkeit.

Lautstärke

Der Mini-PC von NiPoGi kann als lautlos bezeichnet werden, da er selbst bei maximaler Auslastung im Abstand von einem halben Meter nicht mehr wahrnehmbar ist.

Somit eignet sich der Mini-PC auch für sehr ruhige Wohnbereiche wie Schlaf-, Wohn- oder Arbeitszimmer.

Erweiterbarkeit und Anschlussmöglichkeiten

Der NiPoGi Mini-PC bietet einige Erweiterungsmöglichkeiten. Austauschbar oder erweiterbar sind der Arbeitsspeicher, die NVMe-SSD, die SATA-Festplatte, der WiFi-Adapter und das Netzteil.

Es ist möglich, eine Kombination aus einer 4TB SATA-SSD und einer NVMe-SSD einzubauen. Bei der Geschwindigkeit der NVMe-SSD ist man jedoch durch die Anbindung mit PCIe 3.0 x2 begrenzt.

Der Arbeitsspeicher kann laut Intel-Ark nicht erweitert werden und wird mit 16 GB in der maximalen Ausbaustufe ausgeliefert.

An Anschlüssen bietet der Mini-PC vier USB-A Anschlüsse, was für einen Mini-PC eine umfangreiche Ausstattung darstellt.
Ein 3,5-mm-Klinkenanschluss ist ebenfalls vorhanden.

Für Monitore stehen neben einem VGA-Anschluss auch zwei HDMI-Anschlüsse zur Verfügung, die beide 4K unterstützen.

Zusätzlich verfügt der Mini-PC neben WLAN über einen Gigabit-Netzwerkanschluss.

Auf der anderen Seite findet man auch noch einen VGA-Anschluss. Gerade wer ältere Monitore anschließen möchte, ist mit diesem Board gut bedient.

Energieverbrauch

Wir haben den Energieverbrauch des NiPoGi Mini-PCs sowohl unter Windows als auch unter Linux mit Desktop-Oberfläche getestet.

Stromverbrauch unter Windows

  • Im Desktop-Betrieb: ca. 9 Watt
  • Bei aktiver Browser-Nutzung: rund 14 Watt
  • YouTube Video in 4K: 16W
  • Während der Video-Konvertierung: etwa 20 Watt

Stromverbrauch unter Linux:

  • Im Desktop-Betrieb: ca. 8 Watt (mit 'powertop --auto-tune')
  • Bei aktiver Browser-Nutzung: etwa 13 Watt
  • YouTube Video in 4K: 16W
  • Während der Video-Konvertierung: ungefähr 19 Watt

Die Leistungsaufnahme ist typisch für ein aktuelles Intel-System und brachte daher keine Überraschungen mit sich.

Die Leistungsaufnahme lässt sich durch den Ausbau der NVME-SSD und den Einbau einer SATA-SSD um ungefähr 2 Watt senken.

Auswahl der Komponenten

Die Auswahl der Komponenten ist stimmig; es wird auf bekannte OEM-Hersteller wie auch weniger bekannte OEM-Hersteller zurückgegriffen, die von der Leistung aber trotzdem überzeugen.

Der Arbeitsspeicher mit hoher Taktung ergänzt den Intel-Prozessor N97 gut, um aus diesem die maximale Leistung herauszuholen.

Der Realtek WLAN-Adapter unterstützt mit WLAN 6 alle wichtigen Standards und bietet auch Bluetooth 5.2 Unterstützung.

Die Netac G538E 512GB-SSD ist für Office-Anwendungen optimal. Diese schlägt sich deutlich besser als in diesem Preissegment oft erhältliche SSDs mit QLC-Speicher.

Bei unserem Test schreibt die SSD durchgehend mit mindestens 550 MB/s; bei 80% Füllstand der Festplatte bricht dies dann auf 250 MB/s ein, was aber immer noch absolut ausreichend ist.

Verwendungszwecke

Im Folgenden haben wir euch ein paar Verwendungszwecke für den NiPoGi GK3 Plus Mini-PC zusammengestellt, für die wir ihn besonders geeignet halten:

  • Office-PC: Unterstützt alle gängigen Office-Anwendungen nativ oder auch im Browser, optimal für Textverarbeitung, Tabellenkalkulationen und Präsentationen.
  • Content Creation: Geeignet für Photoshop, Lightroom und DaVinci Resolve.
  • Entwicklungsumgebung: Geeignet für Linux und Windows.
  • Mini-Server: Kann für leichte Serveranwendungen wie Proxmox verwendet werden.
  • Demonstrations-PC: Kompakt und vielseitig für Präsentationen.
  • Media- und Game-Streaming-Computer: Perfekt für flüssiges Streaming und Medienwiedergabe.

Pro

  • Sehr leiser Betrieb: Bei geringer Last sehr leise und auch unter Last nicht störend.
  • Gute Erweiterbarkeit: Ermöglicht den Tausch der NVMe-SSD und den Einbau einer SATA-Festplatte.
  • Vielseitig einsetzbar: Perfekt geeignet für Content Creation, Office-Anwendungen, Streaming und Multimedia.
  • Praktische Monitorhalterung: Inklusive VESA-Mount zur platzsparenden Montage hinter dem Monitor.
  • Gute SSD-Geschwindigkeit, auch bei hohen Füllständen.

Contra

  • Verwendung von Klebestreifen im Gehäuse, welche teilweise entfernt werden müssen, um den Kühlkörper zu reinigen.
  • Wartung ist mit dem Lösen einiger Schrauben und Klebestreifen verbunden.
  • Keine Option zum Kühlen der SATA-Festplatte oder NVMe-SSD.
  • Kein Download für den WLAN-Treiber direkt von der NiPoGi-Website.

Fazit

Der Mini-PC im Einsatz

Der NiPoGi Mini-PC ist vielseitig einsetzbar; zu seinen Stärken gehören Office-Anwendungen, Multimedia, Game-Streaming und Video-Streaming.

Content Creation wie Photoshop und Lightroom ist auch problemlos möglich, doch muss man dabei manchmal etwas geduldiger sein.

Bei der Videoverarbeitung hängt es davon ab, ob der Hardware-Encoder der Intel iGPU verwendet wird, da die CPU-Rechenleistung für das Transkodieren nur bedingt geeignet ist.

Gaming ist auf dem Mini-PC weniger empfehlenswert.

Die Verwendung als Mini-Server, beispielsweise mit Proxmox, gehört auch zu seinen Stärken, wobei vor allem die konstant niedrige Leistungsaufnahme eine große Rolle spielt.

Zubehör und Erweiterbarkeit

Die Erweiterbarkeit mit einer SATA-Festplatte oder die Möglichkeit zum Austausch der NVMe-SSD ist dabei ein guter Bonus, den der Mini-PC bietet.

Die mitgelieferte Monitorhalterung ist sehr praktisch für all diejenigen, die einen aufgeräumten Schreibtisch bevorzugen.

Preis und Kaufempfehlung

Der NiPoGi GK3 Plus Mini-PC wird zum Zeitpunkt unseres Tests für 299 Euro bei Amazon angeboten, oft auch mit einem Coupon von bis zu 90 Euro.

Für einen Preis von 209 Euro bietet der Mini-PC ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis; zu diesem Preis ist er somit auch eine Kaufempfehlung.

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