Im heutigen Test stelle ich euch den NiPoGi AM16 Mini-PC in der Verwendung mit Proxmox als Heimserver vor und erläutere, für welche Aufgaben sich der AMD Ryzen 5 PRO 5675U eignet. Gleichzeitig werde ich einige Möglichkeiten aufzeigen, wie man den Mini-PC zusätzlich neben Proxmox nutzen kann.

Der NiPoGi AM16 hat bereits im Desktop-Computer-Test durch seine sehr gute Energieeffizienz überzeugt. Er erfüllte dabei die Aufgaben zügig und verbrauchte vergleichsweise wenig Energie. Ein guter Energieverbrauch und hohe, kurzzeitige Leistung sind wichtige Argumente für einen Heimserver. Daher schauen wir uns den NiPoGi AM16 als Mini-Server nun genauer an.

Warum eignet sich der NiPoGi AM16 als Heimserver?

Leistungsaufnahme und Leistungsfähigkeit

Die CPU bietet 6 Power-Kerne, die im 7-nm-Fertigungsverfahren produziert wurden. Dies ist zwar nicht mehr der neueste Fertigungsprozess, doch in Kombination mit der AMD-Architektur trotzdem den meisten Intel-Prozessoren überlegen.

Erweiterbarkeit

Will man einen kompakten Mini-PC mit viel Speicher, ist die Erweiterbarkeit von höchster Relevanz. Dabei kann der NiPoGi AM16 besonders punkten. Nicht nur der dauerhafte Speicher ist auf insgesamt drei interne Festplatten erweiterbar, auch der Arbeitsspeicher kann bis zu 64GB erweitert werden.

Alle vorhandenen internen Steckplätze zum Erweitern des Mini-PCs.

Nach aktuellem Stand sollte es möglich sein, eine 8TB M.2 NVMe, eine 2TB M.2 SATA und eine 8TB SATA-SSD einzubauen.

Beispiele zum Erweitern des Mini-PC:

Die maximale Geschwindigkeit, mit welcher der Arbeitsspeicher betrieben werden kann, ist oft von der BIOS-Version abhängig, mit welcher der Mini-PC ausgeliefert wird.

Konnektivität

Die Anzahl und Qualität der Anschlüsse ist als Standard einzuordnen. Man hat eine 1-Gbit-Netzwerkkarte, einen WiFi-6-Adapter und mehrere USB-2- und USB-3-Anschlüsse. Die Möglichkeit, das WLAN-/Bluetooth-Modul per Passthrough an eine virtuelle Maschine weiterzugeben, ist dabei auch nicht zu unterschätzen.

Optik und Zubehör

Der Mini-PC lässt sich leicht und platzsparend überall aufstellen und dank der VESA-Monitorhalterung gut verstecken. Das Design ist dabei nicht besonders auffällig und somit lässt sich der Mini-PC auch gut im Wohnraum verstecken. Will man den Mini-PC optisch hübsch in seine Wohnumgebung integrieren, empfiehlt es sich, die Aufkleber zu entfernen.

Das Design des NiPoGi AM16

Installation

Bei der Installation kann man den Installationsanleitungen von Proxmox folgen. Dabei ist nur darauf zu achten, dass man je nach Verwendungszweck die passende der beiden Netzwerkkarten auswählt.

Nach der Installation von Proxmox eignen sich zwei spezifische Skripte von https://tteck.github.io/, um die Proxmox-Installation korrekt zu konfigurieren und anschließend Home Assistant zu installieren.

Proxmox Post Install Skript

bash -c "$(wget -qLO - https://github.com/tteck/Proxmox/raw/main/misc/post-pve-install.sh)"

Proxmox Home Assistant Install Skript

bash -c "$(wget -qLO - https://github.com/tteck/Proxmox/raw/main/vm/haos-vm.sh)"

Anschließend findet man in Proxmox eine Home Assistant-VM, die gestartet und eingerichtet werden kann.

Energieverbrauch

Im Folgenden habe ich für euch ein paar Lastszenarien zusammengestellt. Die Messung wurde ohne angeschlossenen Monitor, mit NVMe-SSD und ohne USB-Geräte mit einem Shelly Plus Plug S durchgeführt. Für alle Tests wurde die Einstellung powertop --auto-tune verwendet.

Utilization 1 Core 2 Cores 4 Cores
100% 28.4W 37.2W 41.7W
90% 26.3W 34.3W 41.3W
80% 23.6W 30.5W 35.3W
70% 18.2W 23.1W 28.4W
60% 14.9W 18.8W 23.1W
50% 13.4W 16.1W 20.1W
40% 11.7W 14.1W 17.3W
30% 10.5W 12.2W 14.3W
20% 8.8W 10.1W 11.6W
10% 7.4W 8.9W 10.2W
0% 5.6W 5.6W 5.6W

Anwendungsspezifischer Energieverbrauch

  • Ohne Auslastung, also ohne aktive virtuelle Maschine, liegt der Stromverbrauch bei 5,6 Watt.
  • Mit laufendem Home Assistant ist die Auslastung im Leerlauf bei 6,1 bis 7,3 Watt. Führt Home Assistant rechenintensive Prozesse aus, steigt der Verbrauch auf bis zu 20 Watt.
  • Ein aktiver ZigBee-Stick erhöht den Idle-Verbrauch auf 8,5 Watt.

Der Mini-PCs als Heimserver

Rechenintensive Aufgaben

Ob für einfache Aufgaben wie Home Assistant oder auch komplexere Anwendungen, der NiPoGi AM16 Mini-PC ist durchaus für beides geeignet. Theoretisch könnte die CPU deutlich mehr Rechenleistung liefern, doch wird diese bei der Auslastung mehrerer Kerne durch ein definiertes Limit an elektrischer Leistung begrenzt. Die maximale Single-Core-Leistung hat man bei der Auslastung von 1-2 Kernen, bei Auslastung aller Kerne reduziert sich die maximale Taktfrequenz.

Der AMD-Grafikchip konnte in unserem Test vor allem beim Konvertieren von Videos eine sinnvolle Beschleunigung bieten.

Geekbench 6.3.0 des NiPoGi AM16

Der Mini-PC ist bei hoher Auslastung hörbar. Ohne Auslastung ist er nur aus wenigen Zentimetern Entfernung oder auch gar nicht zu hören.

Gleichzeitige Nutzung als Linux Desktop

Mit der Möglichkeit, die integrierte AMD-Grafikkarte an eine virtuelle Maschine durchzureichen, ist ein gleichzeitiger Einsatz des NiPoGi AM16 mit dem AMD Ryzen 5 PRO 5675U als Desktop-Computer oder Media-PC möglich. Dazu erstellt man einfach eine virtuelle Maschine, installiert Ubuntu, Debian, Arch Linux oder eine andere Distribution mit aktuellem Kernel und reicht die AMD-Grafikkarte per PCI-Passthrough an die virtuelle Maschine weiter. Hardwarebeschleunigung und weitere Funktionalitäten mit der AMD-GPU sind dann in der VM je nach eingesetztem Betriebssystem verfügbar.

Durch dieses Setup, das sich lediglich in einer virtuellen Maschine befindet, besteht die Möglichkeit, den Mini-PC gleichzeitig als Media-PC mit Jellyfin oder als Desktop-Rechner zu nutzen. Dies alles, ohne die weiteren virtuellen Maschinen, die bereits in Proxmox laufen, zu beeinflussen.

Die Anschlüsse auf der Rückseite des NiPoGi AM16.

Storage Server

Der NiPoGi Mini-PC bietet diverse Anschlussmöglichkeiten. So kann man die NVMe-SSD durch eine SSD mit mehr Speicher ersetzen. Des Weiteren lässt sich neben einer M.2 SATA-SSD noch eine weitere SATA-Festplatte oder SSD einbauen. Durch all diese Möglichkeiten lässt sich der interne Speicher des NiPoGi Mini-PC auf über 10 TB, im besten Fall sogar auf 18 TB, erweitern.

Durch die USB 3.2-Anschlüsse können darüber hinaus auch schnelle externe Speichermedien angeschlossen werden. Die Erweiterbarkeit durch USB gibt die Möglichkeit, den Mini-PC noch einmal durch mehrere große Datenspeicher zu erweitern.

Die Anschlüsse auf der Vorderseite des NiPoGi AM16.

Der NiPoGi Mini-PC eignet sich durch seine externen wie auch internen Anschlussmöglichkeiten durchaus als kleiner und kompakter Storage-Server mit einer schnellen Netzwerkanbindung.

WLAN-Access Point

Auch ein Einsatz als WLAN-Access-Point ist durch den integrierten WLAN-Adapter möglich, der mit Wi-Fi 6 auch eine hohe Leistung bietet. In diesem Fall gibt man einfach den WLAN-Adapter an eine virtuelle Maschine weiter. Auf die Konfiguration und das Betriebssystem des Access-Points gehe ich in diesem Artikel nicht weiter ein.

Fazit

Der NiPoGi AM16 hat uns vor allem durch seine hohe Leistung und den dabei niedrigen Energieverbrauch überzeugt. Um noch mehr Leistung oder bessere Energieeffizienz zu erreichen, müsste man mindestens den doppelten Preis bezahlen.

Das Design ist nach dem Entfernen der Aufkleber unauffällig und passt daher gut in die Wohnung.

Die Anschluss- und Erweiterungsmöglichkeiten von Arbeitsspeicher und Festplattenspeicher sind neben der Energieeffizienz das große Plus des NiPoGi AM16.

Ob in der Wohnung oder im Serverschrank, der Mini-PC eignet sich durchaus als Mini-Server für Home Automation und auch für Aufgaben mit rechenintensiven Anforderungen.

Die gleichzeitige Nutzung als Desktop- oder Streaming-Computer rundet sein Einsatzgebiet noch positiv ab.

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