Lieferumfang und Aufbau
Der Lieferumfang ist zweckmäßig: Netzteil, Dokumentation und ein DisplayPort-Kabel sind dabei. Positiv ist, dass ein Kalibrier-Sheet beiliegt, mit welchem der Hersteller Messwerte zur Farbwiedergabe dokumentiert (z. B. Delta-E/Abweichungen und Farbraumabdeckung). Das ersetzt keine eigene Messung, ist in dieser Preisklasse aber trotzdem ein gutes Zeichen. Außerdem liegt eine Karte zur Herstellergarantie bei, typischerweise wird 1 Jahr genannt.
Der Standfuß ist komplett aus Kunststoff, funktioniert aber sauber. Der Aufbau ist simpel (eine Schraube an der Basis), und die Befestigung am Monitor ist werkzeuglos, also einrasten statt schrauben. Ein kleines Kabelmanagement-Teil ist ebenfalls dabei.

Verarbeitung, Stand und Ergonomie
Optisch ist der P2712V clean: schmale Ränder, vorne wenig Ablenkung, hinten ein Gaming-Look mit LED-Leisten. Die LEDs sind im Menü steuerbar und lassen sich auch deaktivieren.
Der Standfuß ist der Punkt, wo man den Preis merkt. Er ist leicht und aus Kunststoff, dadurch gibt es bei einem „Wobble-Test“ bzw. beim Drücken der OSD-Tasten ein leichtes Wackeln. Das ist nicht dramatisch, aber wer einen sehr festen Tisch-Arm-Look erwartet, wird hier nicht glücklich.
Der praktische Teil: Höhenverstellung, Neigung und Pivot sind an Bord, inklusive 90°-Drehung auch nach links/rechts. Für Chat/Discord/Second-Screen-Use im Hochformat ist das wirklich nützlich und in dieser Klasse kein Selbstläufer. Zusätzlich ist VESA 100×100 vorhanden.


Anschlüsse und Alltagstauglichkeit
Bei den Anschlüssen macht Titan Army vieles richtig: zweimal HDMI 2.1 und zweimal DP 1.4 sind in der Preisklasse stark, gerade wenn PC + Konsole oder mehrere Geräte dran hängen. Dazu kommt ein 3,5-mm Audio-Out, weil keine Lautsprecher verbaut sind. Das ist praktisch, wenn man Ton per HDMI reinreicht und am Monitor wieder rausgeben will.
Was fehlt, ist genauso klar: kein USB-Hub, kein USB-C. Für Laptop-Setups („ein Kabel für Bild + Laden + USB“) ist das hier nicht gedacht.


OSD und Bedienung
Das OSD bietet viele Funktionen: Bildmodi, Overdrive/Response-Einstellungen, Adaptive-Sync, Overlays wie Crosshair/Timer, dazu LED-Steuerung. Insgesamt wirkt das Menü aber recht verspielt und überladen – das ist Geschmackssache, mir persönlich gefällt es nicht, weil es weniger wie ein nüchternes Einstellmenü wirkt und mehr wie eine Sammlung an Gaming-Gimmicks.
Dazu kommt die Bedienung, statt Joystick gibt es mehrere Tasten (hoch/runter/OK/zurück). Das ist nutzbar, aber weniger intuitiv, man muss beim Navigieren öfter „kurz denken“, statt einfach durchzuklicken. Ein konkreter Nervpunkt sind Funktionen, die man gern schnell toggeln würde (z. B. Crosshair an/aus): Das geht, aber nicht per Schnellzugriff, sondern jedes Mal über den Menüweg.

Bildqualität in SDR
4K auf 27 Zoll liefert erwartbar ein sehr scharfes Bild, gerade bei Text, UI und feinen Details in Spielen. Beim Farbbild hängt der Ersteindruck stark vom Preset ab. Out of the box fanden wir das Bild insgesamt okay, aber noch nicht wirklich überzeugend. Mit ein paar Anpassungen (vor allem Helligkeit, Gamma und einem passenden Preset statt Standard) waren wir am Ende deutlich zufriedener. Das ist am Ende aber auch persönliche Geschmackssache, weil die optimale Abstimmung je nach Auge, Raumhelligkeit und Nutzung stark variiert.
Die Blickwinkel sind IPS-typisch gut. Bei unserem Exemplar gab es weder auffälliges Backlight Bleeding noch kaputte bzw. festhängende Pixel. Das ist natürlich keine Garantie dafür, dass jedes Gerät genauso sauber ist. Wer da sehr empfindlich ist, sollte den Monitor nach dem Auspacken einmal mit einfarbigen Testbildern (auch in dunkler Umgebung) prüfen und im Zweifel bei einem Händler mit unkomplizierter Rückgabe kaufen.


HDR: auf dem Papier da, praktisch zweitrangig
HDR400 klingt gut, ist hier aber realistisch eher ein Checkbox-Feature. Das Panel arbeitet ohne Local Dimming, nutzt nur Edge-LEDs, und die Helligkeit reicht nicht aus, um einen wirklich überzeugenden HDR-Eindruck zu liefern. In der Praxis wirkt SDR meist besser und konsistenter. Wer HDR als Hauptkriterium hat, muss eher in Richtung Mini-LED mit Zonen oder OLED schauen, das ist dann aber auch eine andere Preis- und Produktklasse.
Gaming: 4K@160 Hz und FHD@320 Hz in der Praxis
Im 4K-Modus sind 160 Hz der Sweet Spot: sehr flüssig, scharf, auch für Konsolen/HDMI-2.1-Setups sinnvoll. Der 320-Hz-Modus ist dann das zweite Gesicht des Monitors: Full HD wirkt auf 27 Zoll weniger fein, dafür bekommst du mehr Bewegungsklarheit und hast es leichter, hohe FPS zu erreichen.
Wichtig ist, wie sauber der Wechsel funktioniert. In der Praxis ist das Umschalten überraschend unkompliziert: Man aktiviert den Dual-Mode am Monitor, der Bildschirm resettet kurz (ein paar Sekunden), und danach läuft er im anderen Modus. Je nach System kann es sein, dass Windows oder der Treiber nach dem Umschalten kurz neu sortiert und man einmal kontrolliert, ob wirklich die gewünschten Hz aktiv sind. Wenn es einmal sauber eingerichtet ist, ist das Hin- und Herswitchen im Alltag problemlos.
Bei der Motion Clarity im 320-Hz-Modus ist das Fazit recht eindeutig: Für ein IPS-Panel in dieser Preisklasse wirkt das sehr ordentlich, gerade in schnellen Spielen.
Garantie, Gewährleistung und Kaufentscheidung
Titan Army gibt in der Regel 1 Jahr Herstellergarantie laut Herstellerangabe. Zusätzlich gilt in Deutschland/EU natürlich die gesetzliche Gewährleistung von 2 Jahren über den Verkäufer, wobei es durch die Beweislastumkehr nach 12 Monaten in der Praxis schwieriger werden kann, Ansprüche durchzusetzen. Wir haben selbst keine Erfahrungen damit, wie gut der Support von Titan Army im Defektfall direkt reagiert. Gerade deshalb ist es aus unserer Sicht sinnvoll, bei einem Händler des Vertrauens zu kaufen, bei dem Retouren und Austausch unkompliziert laufen.
Fazit
Der P2712V ist in erster Linie ein Gaming-Monitor, der durch seine zwei Modi auffällt: 4K @ 160 Hz und Full HD @ 320 Hz. Je nach Spiel und Einsatzzweck kann man damit zwischen einem sehr scharfen Bild und einer extrem hohen Bildwiederholrate wechseln, ohne das Setup umzubauen oder den Monitor zu tauschen. In der Praxis ist dabei klar: SDR ist der Modus, den man bevorzugen sollte, weil HDR hier zwar vorhanden ist, aber keinen echten Mehrwert liefert.
Positiv ist außerdem die Ergonomie. Durch Höhenverstellung und Pivot lässt sich der Monitor nicht nur fürs Gaming, sondern auch sinnvoll im Alltag nutzen – zum Beispiel als Office-Monitor oder hochkant als Zweitdisplay für Chat, Code oder Dokumente. Bei unserem Exemplar war Backlight Bleeding kaum vorhanden, und auch das typische IPS-Glitzern hielt sich sehr in Grenzen.
Unterm Strich bekommt man hier einen Monitor im Bereich 280 Euro, der bildqualitativ überzeugt, gleichzeitig hohe Bildwiederholraten ermöglicht und durch den Dual-Mode tatsächlich einen praktischen Nutzen bietet – gerade dann, wenn man je nach Spiel zwischen „scharf“ und „maximal flüssig“ wechseln möchte.
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